Endometriose bedeutet, dass auch außerhalb der Gebärmutterhöhle funktionierende Gebärmutterschleimhaut vorkommt. Diese "verstreute" Gebärmutterschleimhaut wächst zyklisch mit und kann bei der Regelblutung (Menstruation) ebenso bluten. Das Blut kann sich im Bauchraum sammeln und zu Entzündungen, Verwachsungen sowie Zysten (Endometriom) führen. Diese Erkrankung kommt häufig vor, etwa 10-25 Prozent der Frauen leiden daran. Die Ursache ist noch weitgehend unbekannt.
Symptome
- starke und schmerzvolle Regelblutungen (Dysmenorrhoe)
- bereits 1-3 Tage vor der Regelblutung Schmerzen
- chronische Schmerzen im Unterbauch
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Probleme, schwanger zu werden
Bei 70 - 80 % aller Frauen mit chronischen Unterbauchschmerzen wird eine Endometriose diagnostiziert. Häufig werden chronische Unterbauchschmerzen aber nicht als Endometriose-Symptom beachtet und eine Diagnose erfolgt erst nach einer sehr langen Leidensgeschichte.
Leitsymptom: Auftreten von Schmerzen kurz vor und während der Regelblutung (Dysmenorrhoe).
Gynäkologische Untersuchung
Vaginale Tastuntersuchung: Eventuell Aufschluss über ausgeprägte Endometrioseherde, als Knoten tastbar.
Kombiniertes Tasten von Scheide und Bauchdecke aus: kann feststellen, ob Endometriosezysten oder Verwachsungen der Eierstöcke mit anderen Organen vorliegen.
Vaginaler Ultraschall: gibt Aufschluss auf das Vorliegen von Zysten (Endometriom), größere Endometrioseherde im Bauchraum und Eileiterverdickung.
Zusatzuntersuchung
Laparoskopie
Die Bauchspiegelung mit Entnahme von Gewebe an verdächtigen Stellen muss zur sicheren Diagnosestellung erfolgen. Sie ist eine schonende, wenig aufwändige, aber sehr sinnvolle Untersuchung. Neben dem Vorliegen einer Endometriose, kann dabei auch das Ausmaß der Erkrankung beurteilt werden sowie in vielen Fällen gleich eine Therapie erfolgen. Der operative Eingriff wird wie folgt durchgeführt:
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In Narkose werden durch 2 - 3 kleine Einschnitte in die Bauchdecke bzw. durch den Nabel ein Laparoskop (Sehrohr) sowie ein oder zwei Arbeitsgeräte in den Bauchraum eingeführt.
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Zur besseren Sicht im Bauchraum wird dieser mit wenig CO2-Gas 'aufgeblasen'.
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Jede Stelle der Bauchhöhle kann ausgeleuchtet, untersucht und an verdächtigen Stellen Gewebeproben entnommen werden, die anschließend von einem Pathologen untersucht werden.
Therapie
Endometriose ist behandelbar. Verschiedene Therapieformen stehen zur Verfügung. Allerdings ist Endometriose eine chronische und wiederkehrende Krankheit: In vielen Fällen tritt sie nach anfangs erfolgreicher Behandlung wieder auf.
Individuelle Beratung und Behandlung
Therapieziel und Therapiewahl müssen an die Lebensumstände, Erwartungen und das Krankheitsbild der Patientin angepasst sein. So muss die Therapiewahl berücksichtigen, ob sie noch Kinder bekommen wollen und ob sie bislang keine Kinder bekommen konnten. Es gilt: Keine Therapie ohne umfassende Planung und Diagnose.
- Bei der operativen Therapie werden die Endometrioseherde entfernt.
- Die medikamentöse Therapie kann nur die Symptome angehen oder in den Hormonhaushalt eingreifen.
- Hinzu kommen ergänzende Therapien wie Homöopathie oder Akupunktur.
Medikamentöse Therapie
Es gibt zwei Formen der Endometriose-Behandlung mit Medikamenten: die symptomatische und hormonelle Behandlung:
Symptomatische Behandlung
Zielt auf die Beseitigung der Beschwerden, ohne die Krankheit selbst zu beeinflussen. Die symptomatische Behandlung der Unterbauchschmerzen ist u. a. durch Schmerzmittel (Prostaglandinsynthesehemmer) oder krampflösende Mittel (Spasmolytika) möglich.
Hormonelle Behandlung
Medikamente, die auf den Hormonhaushalt wirken, beeinflussen die Endometrioseherde. Als Medikamente für die hormonelle Endometriose-Behandlung stehen Gelbkörperhormone (Gestagene) zur Verfügung. Dabei kommen auch sogenannte Gelbkörperverhütungsmethoden wie zum Beispiel die Drei-Monats-Spritze sehr erfolgreich zur Anwendung. Es kommt so zum Ruhezustand der Schleimhaut. Es gibt keine monatliche Regelblutung und daher in vielen Fällen keine Beschwerden mehr.
Weiters gibt es auch Therapiemöglichkeiten mit GnRH-Analoga.